Qi Gong ist eine traditionelle chinesische Übungsform, die in Bewegung und Stille, mit Atmung und Meditation dazu beiträgt, den Körper gesund zu erhalten. Unabhängig von Alter und Fitness genügen schon täglich ein paar Minuten der Übung, um das eigene Wohlbefinden und die innere Kraft zu steigern.
Wie wirkt Qi Gong?
Qi Gong eignet sich sehr gut, um die eigene innere Ruhe wiederzufinden, die Gesundheit zu stärken, sich zu konzentrieren und die Körpermitte zu stabilisieren. Bei regelmäßiger Ausübung können inneren Spannungen und Muskelverspannungen abgebaut werden und so die Lebensqualität verbessert werden.
Qi Gong ist ein gesunder Weg zu dir selbst - durch die drei Kraftquellen, die du immer bei dir hast:
Atmung
einatmen - ausatmen
annehmen - loslassen
Die Atmung ist als Technik der Meditation der erste Schritt zur Bewusstwerdung der eigenen Lebendigkeit. Die Qi Gong Übungen trainieren die Lunge für eine tiefe, gleichmäßige Ein- und Ausatmung und füllen die Lunge mit Sauerstoff.
"Der Atem ist die Brücke, die das Leben mit dem Bewusstsein verbindet, die Brücke, die deinen Körper mit deinen Gedanken verbindet. Wann immer dein Geist zerstreut ist, benutze deinen Atem, um die Verbindung wieder herzustellen."
Thich Nhat Han
Bewegung
in der Bewegung die Ruhe finden - in der Ruhe die Bewegung finden
Die gleichmäßigen, ruhigen, fließenden Bewegungen zusammen mit der bewussten Atmung führen zur Entspannung, inneren Ruhe und aufmerksamen Selbstwahrnehmung.
Bei Qi Gong wird von innen heraus geübt. Die Bewegungen sind weich und fließend und haben ihre Quelle in der Stille und Ruhe. Die Körperbeherrschung, die hinter diesen geschmeidigen Bewegungen liegt, ist ein mentales Training für ein immer klarer werdendes Bewusstsein, der Körper findet wie im Tanz zu seiner eigenen Melodie und kann sie ausdrücken.
Bewusstsein
Der Geist lenkt das Qi und das Qi lenkt den Körper. Das Qi folgt dem Bewusstsein.
„Die Definition von Bewusstsein ist Klarheit und Erkenntnis."
Dalai Lama
Dies sind die Grundpfeiler von Qi Gong, die ich sehr wichtig finde und auf denen ich meine Übungsformen aufbaue. In meinen Stunden lasse ich auch immer Grundlagenwissen aus der traditionellen chinesischen Medizin einfließen. Außerdem lernst du wichtige Akupressurpunkte zur Selbstanwendung kennen.
Qi Gong der 4 Jahreszeiten
Diese Formen bedeutet Zusammenhänge zu entdecken zwischen Jahresrhythmen, zwischen Abläufen in der Natur und meinem körperlichen und emotionalen Befinden. Es bedeutet, mir und dem Leben wach zu begegnen und die Fähigkeit zu erwerben, mich mental und körperlich zu stärken. Zu jeder Jahreszeit gibt es eine Choreografie aus 11 Bewegungen.
Mit ihnen tut man dem Körper Gutes, so dass die Seele sich wieder in ihm entspannen kann. Kenntnisse der chinesischen Medizin werden in der Bewegung erfahrbar.
Die 11 Übungen der
bewegten Form
werden im Stehen ausgeführt und mobilisieren sanft und nachhaltig den ganzen Bewegungsapparat. Die Haltung wird verbessert, die Atmung vertieft sich und seelische Ressourcen werden gestärkt.
Die Bewegungen der stillen Form werden im Sitzen ausgeführt. Der ganze Bewegungsapparat, aber auch einzelne Akupressurpunkte, Organe und Leitbahnen werden mobilisiert. Hinzu kommen im Bewegungsablauf auch Fingerübungen, Massage, Heillaute und Mudras zum Einsatz. Damit wird die stille Form zu einer Herausforderung für die Konzentration und Koordination. Eine heitere Gelassenheit breitet sich beim Üben aus. Gerade das Sitzen bietet die Möglichkeit den Rücken und Nacken gezielt zu mobilisieren und zu lockern. Auch die Beine werden sanft in die Übungen einbezogen. Der Einsatz ist gut am Arbeitsplatz möglich, sowie bei Bewegungseinschränkungen und zur Regeneration.
Je nach Jahreszeit setzen sie folgende Schwerpunkte:
Frühlingsübungen
Vitalität, Durchblutung, Hormonhaushalt, emotionales Gleichgewicht, Sehkraft, Geschmeidigkeit der Muskeln und Sehnen
Sommerübungen
Lebensfreude, Offenheit, Herzensruhe, Schlaf, Stoffwechsel, Wärmehaushalt, Immunsystem, Verdauung
Herbstübungen
Geistige Klarheit, Atmungsorgane, Geruchssinn, Ausstrahlung, klare Haut, Selbstvertrauen, Verdauung
Winterübungen
Konzentration, Gedächtnis, Knochenbau, Fruchtbarkeit, Gelenke, Gehör, Stabilität, Lebensvertrauen
Text teilweise übernommen mit freundlicher Genehmigung von Katrin Blumenberg